Wie alles begann.....
Chronik der Schützengesellschaft von 1928 e.V. Untersteinach Bereits kurz nach Beendigung des 1. Weltkrieges fand sich in Untersteinach, etwa in den Jahren 1924 / 25, eine kleine Schar junger Männer zusammen, welche die „Zimmerstutzen- Schützengesellschaft Tell“ gründeten. Auch bei der älteren Generation fand der Schießligsport Anklang. Dadurch kam es sogar zu einem zweiten Verein; dem „Kleinkaliber- Schützenbund Untersteinach“.
Am 10. Juni 1928 schlug die Geburtsstunde der
"Schützen Gesellschaft Untersteinach".
An diesem Tag schlossen sich die beiden Vereine bei einer gemeinsamen Generalversammlung zusammen. Die vorhandenen Vereinsvermögen wurden zusammengelegt und folgende Personen in die Vorstandschaft gewählt:
1. Vorstand: Angermann Georg Untersteinach 68 2. Vorstand: Hahn Adam Untersteinach 95 Kassier: Schuberth Hans Untersteinach 79 Schriftführer: Hahn Andreas Untersteinach 95 1. Schützenmeister: Greiner Adolf Untersteinach 106
Gründungsprotokoll von 1928
Noch im selben Jahr konnte Herr Hans Limmer zum ersten Schützenkönig des neuen Vereines gekrönt werden.
Älteste Scheibe
Für das, besonders bei der älteren Generation geschätzte, Kleinkaliber - Schießligen fehlte eine geeignete Schießliganlage, weswegen nur das Zimmerstutzen- Schießligen gepflegt werden konnte. Zu den Schießligabenden fand man sich in der Kegelbahn der Gaststätte „Gampert“ zusammen.
Zwei Jahre nach der Gründung, also im Jahr 1930, erklärte sich das Mitglied und Gastwirt der „Schlossbrauerei“ Johann Hahn bereit, in seinem Garten einen Kleinkaliber- Schießligstand errichten zu lassen. Darauf wechselte die Gesellschaft das Vereinslokal dort hin.
Schlossbrauerei
Dank freiwilliger Arbeitsleistungen, Baumaterialspenden und der Zeichnung von Bauteil - Scheinen durch Mitglieder und Förderer, konnte die Kleinkaliber- Schießliganlage bereits 1931, verbunden mit einem Preisschießligen und einem Gartenkonzert, eingeweiht werden. Somit waren die Grundlagen geschaffen regelmäßligige Übungsabende und jährliche Hauptschießligen, mit Einladung auswärtiger Vereine, abhalten zu können.
Im Jahre 1933 schloss sich die Gesellschaft dem damaligen Landesverband für Kleinkalibersport in Bayern e.V. an.
Es folgte eine gedeihliche Aufwärtsentwicklung der Schützengesellschaft. Leider wurde diese durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 gewaltsam unterbrochen. Die Vereinstätigkeit wurde eingestellt, fast alle Mitglieder zur Wehrmacht einberufen.
Nach Kriegsende 1945 war der Schießligsport verboten. Alle Waffen, auch Luftgewehre, mussten abgeliefert werden. So ruhte der Schießligbetrieb zwanzig Jahre lang.
Schützenmeister Hans Schuberth, der bereits in der Vorkriegszeit dieses Amt inne hatte, unternahm zu Beginn des Jahres 1959 den Versuch die Gesellschaft wieder zu gründen. Mehrere Vorbesprechungen wurden abgehalten. Im Frühsommer des gleichen Jahres waren die Bemühungen erfolgreich. Die offizielle Wiedergründungs- Versammlung am 7. Juni 1959 fand im Sportheim statt und wählte folgende Personen:
1. Vorstand und Vorsitzender: Heyert Willi 1. Schützenmeister: Sahr Karl Schriftführer: Ruckdäschel Edmund Kassier: Reimann Richard
Der Verein konnte mit 29 Mitgliedern in die Zukunft starten. Die Gesellschaft dankte Herrn Hans Schuberth für seine unermüdliche Vereinstätigkeit, indem sie ihn mit dem Titel “Ehren- Schützenmeister“ besonders auszeichnete.
Der Vorstandschaft gelang es 1959, mit tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder durch freiwillige Arbeits- und Sachleistungen, eine neue fünfständige Schießliganlage für Luftgewehr im Sportheim der Fortuna Untersteinach zu erstellen. Es wurde vom Saal aus durch die geöffneten Fenster, zum Hang hin, ins Freie geschossen. Dadurch war dem Verein die Möglichkeit gegeben den Schießligbetrieb voll aufzunehmen. Es wurden wieder Übungsabende, Hauptschießligen und Schützenkönigs- Krönungen unter Beteiligung auswärtiger Vereine durchgeführt.
Die Gesellschaft schloss sich 1959 dem Bayerischen Sportschützenbund e.V. im Gau Bayreuth an.
Wegen der Verlegung eines Ernteweges wurde es 1964 notwendig den bestehenden Schießligstand abzubrechen. Dank tatkräftiger Unterstützung der Mitglieder gelang es eine neue Schießliganlage mit neun Ständen im Saale des Gasthauses „Goldener Adler“ zu erstellen.
Trotz dieser baulichen Belastungen verlief die finanzielle Entwicklung positiv und auch schießligsportlich konnten Erfolge erzielt werden
Der laufende Schießligbetrieb, mit den jeden Donnerstag stattfindenden Übungsabenden, der Teilnahme an vielen auswärtigen Veranstaltungen bzw. Hauptschießligen etc. , entwickelte sich sehr gut.
Mit dem Wunsch eine eigene Schießliganlage auf einem geeigneten Gelände erstellen zu können, wurde nun die Gemeinde Untersteinach um ihre Unterstützung gebeten. Allerdings sollten noch viele Jahre ins Land ziehen, bevor dies in Erfüllung gehen konnte.
Anno 1967 wurde die Beschaffung einer Vereinsfahne beschlossen. Dank vieler sehr großligzügiger Spender, konnte die Fahne beim Schützenfest unter der Patenschaft der Kgl. priv. Schützengesellschaft Stadtsteinach geweiht werden.
Im Jahre 1968 blickte unser Verein auf sein 40 - jähriges Gründung - Jubiläum zurück. Während dieser vergangenen Jahrzehnte mussten viele schwierige Zeitabschnitte und Veränderungen hingenommen und gemeistert werden.
Am 14. Januar 1969 beschloss die Generalversammlung die Mitglieder Hans Limmer und Melchior Witzgall für besondere Verdienste zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Hans Limmer stiftete daraufhin für den vereinsinternen Schießligbetrieb einen Pokal. Zu vermerken sei hier noch, dass die Mitgliederzahl auf 108 Personen angestiegen war.
Am 17. Januar 1971 erwirkte ein Generalversammlungs- Beschluss den Eintrag ins Vereinsregister. Der offizielle Name lautete nun:
Schützengesellschaft von 1928 e.V. Untersteinach
Eine neu erstellte Satzung wurde einstimmig angenommen. Unser Ehrenmitglied Herr Melchior Witzgall wurde im Jahre 1971 zusätzlich zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Um eine eigene Schießliganlage erstellen zu können, wurden nun wieder mit der Gemeinde Untersteinach, zwecks Erwerbes eines Erbpacht- Grundstückes, mehrere Gespräche geführt. Wegen baulicher Auflagen etc. musste das Vorhaben wiederum zurückgestellt werden. Die daraufhin geführten Verhandlungen mit unserer Vereinswirtin Frau Elfriede Weigel, Besitzerin der Gaststätte „Goldener Adler“, bezüglich der Erstellung eines neuen Schießligstandes, führten zum Vertragsabschluss. Der alte Stall, welcher sich neben der bisherigen Schießliganlage im „Schirmers- Saal“ befand, konnte ausgebaut werden.
1973 legten sich die aktiven Vereinsmitglieder eine einheitliche Schützenuniform zu, die man beim Bekleidungshaus Volker Weinmann aus Kulmbach kaufte. Dieses Geschäft stiftete daraufhin einen Wanderpokal, welcher jährlich in einem Wettstreit der örtlichen Vereine herausgeschossen und an den jeweils besten Teilnehmer weitergereicht wurde.
Anfang 1976 organisierte unsere Schützengesellschaft das erste Treffen der Vorstände unserer Ortsvereine, zur Abstimmung der Veranstaltungstermine, um Überschneidungen zu vermeiden. Nach mehreren Jahren Federführung durch unseren Schützenverein übernahmen dann abwechselnd auch die anderen Vereine diese Aufgabe. Seit vielen Jahren organisiert dies nun die Gemeindeverwaltung Untersteinach unter der Regie unseres Bürgermeisters Heinz Burges, und bringt jährlich einen schönen Veranstaltungskalender heraus, welcher an alle Haushalte verteilt wird.
Ebenfalls im Jahre 1976 stiftete unser, als Idealist des Schießligsportes bekannter, Schützenbruder Bernhard Gessner einen Vereinspokal.
Ein Jahr später konnte eine Damen-Mannschaft gegründet werden.
Die sportlichen Aktivitäten unserer Mannschaften und Einzelschützen erstreckten sich nicht nur auf den vereinsinternen Schießligbetrieb bei unseren jährlichen Hauptschießligen und Vereinsmeisterschaften. Es wurde sich auch in zunehmendem Maßlige an auswärtigen Schießligen, Gau- Rundenwettkämpfen, Gau- Meisterschaften etc. mit Erfolg beteiligt.
Vom 30. Juni bis 3. Juli 1978 feierte unsere Schützengesellschaft unter der Schirmherrschaft von Herrn Landrat Kurt Held ihr 50- jähriges Bestehen. Musikalische Ereignisse waren die Auftritte von Marianne und Michael, sowie der „König der Kuhglocken“ Martin Prechtel. Weitere Höhepunkte waren natürlich der Festkommers, der farbenprächtige Umzug und die Königskrönung.
Die mittlerweile in Betrieb genommene neue Schießliganlagen in einem Nebengebäude der Gaststätte „Goldener Adler“ konnte aus dem Erlös des Festes weiter ausgebaut werden. Alle Mitglieder hatten damit die Möglichkeit sich im schießligsportlichen Bereich weiter zu entwickeln.
Die Jugendarbeit wurde intensiviert und dank einer aktiven Vorstandschaft hatte sich die Mitgliederzahl auf 128 Personen erhöht.
Im Jahre 1981 stellte der Verein mit unserem Schützenbruder Werner Geyer den Gaukönig. Erfolge zeigten sich auch bei den Gau- Meisterschaften und Gau- Rundenwettkämpfen. Ebenfalls in diesem Jahr stiftete Günther Weber anlässlich seiner Silbernen Hochzeit einen Wanderpokal, verbunden mit einem jährlich ausgeschütteten Geldpreis, welcher immer noch vereinsintern herausgeschossen wird.
Nun wurde auch alljährlich Anfang November ein „Vogelschießligen“ abgehalten. Dabei müssen die Federn und die Krone eines Styropor- Adlers abgeschossen werden. Das in den letzten Jahren begonnene Vergleichsschießligen der ortsansässigen Firmen („Firmenschießligen“) sowie der örtlichen Vereine („Vereinsschießligen“) fand guten Anklang. 1986 errang unser Schützenbruder Kurt Reif ebenfalls die Gaukönigs- Würde.
Vom 8. bis 10. Juli 1988 konnte unser Verein sein 60- jähriges Gründungs- Jubiläum feiern. An den Festtagen beteiligte sich auch der FC- Bayern- Stammtisch. Dadurch war die Auslastung des Festzeltes günstiger, für die Veranstalter die finanzielle Seite gesicherter und die Untersteinacher Bürger bekamen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Höhepunkt war wieder der Festzug mit Teilnahme auswärtiger Schützen- und vieler örtlicher Vereine. Landrat Herbert Hofmann besuchte ebenfalls unser Fest und überbrachte seine Glückwünsche.
Ab ca. 1988 begannen einige Schützenbrüder mit der Luftpistole zu schießligen. Daraufhin kaufte man eine Vereinspistole, um allen Mitgliedern diese Trainingsform zu ermöglichen.
Auch wurden zwischen 1988 und 1990 Freundschaftsschießligen mit der Schützengesellschaft Bad- Berneck durchgeführt.
Um das Jahr 1996 legten sich die Aktiven unseres Vereines die nun mittlerweile dritte Schützenuniform, mit einer passenden Krawatte, zu.
Im Jahr 1997 konnte unsere Gesellschaft mit unserem Schützenbruder Hans Wahlich nun bereits zum dritten Mal den Gau- Schützenkönig stellen. Ein schöner Erfolg, welcher noch durch Simone Schiekel, die im Jahre 2002 die Gau- Jugendköniginnen- Würde erringen konnte, abgerundet wurde.
Es ist auch hervorzuheben, dass man sich entschloss, ein sogenanntes „Schnupperschießligen“ für Kinder und Jugendliche unter sachkundiger Anleitung durchzuführen.
Damit dem Schießligsport in Untersteinach die besten Möglichkeiten nach den neuesten technischen Erfordernissen gegeben werden könnten, hat sich die Vereinsleitung mit dem Einverständnis der Mitglieder entschlossen, wieder einmal von der Gemeinde Untersteinach ein Erbpacht- Grundstück zu erbitten. Am 8. März 1998 wurde für das vorgesehene Baugelände am Eichberg ein Vertrag abgeschlossen, um darauf so bald als möglich ein Schützenhaus zu erstellen.
Vom 6.- 7. Juni 1998 feierte unser Verein sein Schützenfest, verbunden mit dem 70 - jährigen Vereinsjubiläum. Stellvertretender Landrat Herr Erhard Hildner überbrachte Glückwünsche und hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit des Schützenwesens innerhalb der Gesellschaft hervor. Gau- Schützenmeister Georg Hempfling überreichte unserem Vereinsvorstand Günther Weber für außligergewöhnliche Verdienste die neu geschaffene Ehrenplakette des Schützengaues Oberfranken- Süd.
Da unser Vorstand nun bereits zum dritten Mal die Schützenkönigswürde errang, wurde er zum Schützenkaiser ausgerufen.